Samstag, 1. November 2008

Das Element Wasser

Betrachten wir die einzelnen Elemente etwas genauer und beginnen mit dem Wasser.

Alles Leben entsteht aus dem Wasser! Das Wasser hat keine spezifische Form, es ist in seiner Weichheit anpassungsfähig wie kein anderes Element. Es füllt jede leere Form und wird so zur Form. Es kennt alle Aggregatszustände, von fest über flüssig zu unsichtbarem Dampf.

Das aus der befruchteten Eizelle entstandene Embryo wächst in der Geborgenheit der Fruchtblase im Mutterleib heran, um diese mit Mühen zu verlassen, wenn die Zeit reif dafür ist. Bis es auf die Welt kommt hört es den Rhythmus des Herzschlags der Mutter und weit entfernt lockt die Welt mit fremden Geräuschen. Hat es dann die Geborgenheit des Mutterleibs verlassen, kommt es in eine vergleichbare kalte und grelle Welt. Und diese Welt macht zunächst Angst. Und es braucht die Geborgenheit der Eltern, um Vertrauen in die Welt setzen zu können.

Das Wasser sucht stets den tiefsten Punkt und bildet so das höchste Yin. Das Yang regt sich bereits tief im Inneren. Damit spiegelt die Wandlungsphase Wasser das Leben in der Tiefe, im Verborgenen wider. Das Element Wasser stellt uns die Frage wer wir sind, wobei wir die Antwort nur in unserem tiefsten Inneren finden. Damit fordert uns das Wasser auf, unsere Bestimmung zu finden und diese mit Vertrauen in uns selbst und in das Leben zu leben.

Die Wandlungsphase Wasser steht für den Winter, jener Phase, in der sich die Natur in sich selbst zurückzieht, um neue Kräfte zu sammeln. Sie vertraut darauf, daß der nächste Frühling kommen wird und sie wieder zu neuem Leben erwacht..

Mit diesen Bildern werden die wesentlichen Attribute der Wandlungsphase Wasser beschrieben: schwarz oder blau wie das Meer, ohne Form, weich, anpassungsfähig, das Innerste, Angst vor dem Unbenennbaren und Vertrauen.

Nun die Aspekte aus der TCM:

Die Organe des Wasserelements sind die Niere und Blase. Unsere beiden Nieren werden je zu Feuer und Wasser zugeordnet. Doch der Reihe nach. Die Blase ist vergleichbar mit dem Steuermann, der die Schleusen reguliert und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper entlässt, damit wir nicht daran ertrinken. Das Wasser (Niere/Blase) bildet mit dem Feuer (Herz/Dünndarm) die konstitutionelle Achse. Im Tor des Lebens, Mingmen, (am Lendenwirbel gegenüber des Nabels) brennt dieses Lebensfeuer. Das heisst konkret, die beiden Nieren bergen das Yuan-Qi und unsere Essenz. (Jing), das wir mit der Geburt in die Welt mitgebracht haben. Unser energetisches Kapital. Ist diese Energie erschöpft, sterben wir. Damit bildet die Niere die Energiezentrale des Körpers, die das Jing bewahrt und das Yin und Yang des Körpers reguliert.

Die Mutter ist das Element Metall, d.h. die Wandlungsphase Metall gebiert das Wasser. Zur Wandlungsphase Metall gehört die Lunge. Und ist es nicht die Niere, die uns beim Atmen unterstützt? Die Erde ist der Vater, d.h. Erde kontrolliert das Wasser, damit es zu keinen Überflutungen kommt. Das Wasser selbst gebiert das Holz- und kontrolliert sanft das Feuerelement.

Bei Energiemangel kommt es zuerst zu Beschwerden im Lendenbereich. Die bekannten Kreuzschmerzen tauchen dann auf, wenn uns buchstäblich die Energie ausgeht. Die Knochen stehen in direkter Verbindung mit dem Wasserelement. Daher werden unsere Knochen auch im Alter, wenn uns langsam die Essenz ausgeht, brüchig. Exzesse verbrauchen das Jing und lassen den Menschen früher altern. Daher gilt es, stets Mass zu halten.

Im FengShui steht die Wandlungsphase Wasser für das Geld im Leben, die sichtbare Form von Energie. Und die aktuelle Finanzkrise zeigt uns was passiert, wenn diese Energie aus dem Gleichgewicht kommt.

So, das ist zwar lange noch nicht alles, aber für heute ist es genug.

Bis zum nächsten Mal

YodaL

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