Dienstag, 30. Dezember 2008

Erde

Das Feuer ist das höchste Yang und erschöpft es sich, bleibt lediglich Asche übrig, dem Stoff des Elements Erde aus der alles erwächst.

Die Wandlungsphase Erde steht für die für die Erdmutter, die Mitte, das Zentrum. Sie steht für das nährende Prinzip, denn sie bietet Schutz und Nahrung. Der Samen, in der Erde abgelegt, geht zusammen mit der Wärme der Sonne (Feuer = Yang) und der Erdenergie auf und entwickelt sich zu seiner Bestimmung (Holzelement). Doch die Erde nimmt auch Abgestorbenes auf und transformiert es zu Humus. Die Erde ist damit die Basis für Wachstum und Transformation und steht für „Erzeugen“ und „Ernähren“.

Die entsprechende Jahreszeit ist der Spätsommer, in der die Nahrung im Überfluss bereitsteht. Der Nachmittag ist die entsprechende Tageszeit und im menschlichen Lebenszyklus steht er für die Reife. Die Bewegungsrichtung ist konzentrisch. In der Hierarchie steht Erde für den Zensor und Richter.

In der TCM entsprechen Milz/Pankreas und Magen dem Erdelement, das sich am Mund und Lippen offenbart, und zu dem auch das Bindegewebe gehört. Die entsprechende Emotion ist das Sorgen und Grübeln und die Sinnesfunktion ist das schmecken.

Erdtypen sind fürsorglich, großzügig und gut geerdet. Sie sind sehr praktisch orientiert und haben ein gutes Händchen für die materiellen Dinge des Lebens. Sie haben einen starken Intellekt und sind mit einer guten Konzentrationsgabe gesegnet. Sie können sich sehr gut fokussieren. In der Psychologie steht das Erdelement für die Elternschaft, die bei der Ernährung und Entwicklung der Kinder eine wichtige Rolle spielt. Ist das Erdelement jedoch zu stark, werden Mutter bzw. Vater zu fürsorglich, wobei diese große Fürsorge dann die Kreativität und die Entwicklung des Kindes behindern bzw. ersticken kann.

Das Element Feuer ist die Mutter und Holz ist der Vater. Das Wurzelwerk der Pflanzen, die dem Element Holz zugeordnet sind, geben der Erde Struktur und Halt. Die Erdenergie ist Mutter für das letzte Element im Zyklus, dem Metall.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Feuer

Gut Ding will Weile haben, und das Element Feuer längst überfällig!

Das Feuer ist die logische Folge von Holz. Es entsteht nicht aus sich selbst, sondern muß erzeugt werden. Das brennende Holz wärmt uns im Winter und erfreut uns, wenn wir am Lagerfeuer sitzen. Im Jahreszyklus geht der Frühling (Holz) in den Sommer (Feuer) über. Die Sonne steht am höchsten, die Tage sind lang. Die Natur ist warm und die Welt um uns herum ist voller Licht. Diese Phase ist bestimmt von Lebensfreude, die Menschen lachen und feiern. Im Tageszyklus ist es die Zeit bis zum Mittag. Im Lebenszyklus des Menschen ist die Feuerphase, jene Phase im Leben, in der der Mensch sein Maximum an Lebensenergie hat und zur Erkenntnis gelangt, Teil eines großen Ganzen zu sein.

Das Holz ist die Mutter, sie nährt das Feuer. Das Wasserelement (Niere/Blase) ist der Vater, der dem Feuer Struktur und Grenzen gibt, um das Feuer in Harmonie zu halten. Denn wird das Feuer zu stark, verbrennt es das Holz und die Asche (Erde) wird zu stark. Ist das Feuer unkontrolliert stark, lässt es das Wasser der Niere verdampfen. Die Lebensenergie verpufft zu schnell und der Mensch wird geschwächt.

Feuer ist in der chinesischen Elementenlehre das stärkste Element und steht für den Kaiser, der alles bestimmt. Das Element kommt gleich zwei mal vor. Organisch steht das Feuer für das Herz mit seinem Antagonisten dem Dünndarm, sowie für den Perikard (Herzbeutel) und den 3-fachen Erwärmer. Eine weitere Besonderheit in der TCM, denn der 3-fache Erwärmer steht für den Unterbauch mit den Fortpflanzungsorganen, der Bauchhöhle mit dem Darm und dem Brustkorb für die Atmung. Das Feuer hat eine grosse Zerstörungskraft und wird von der Niere sanft in Schach gehalten. Die Aufgabe besteht in der Verteilung des Blutes. Seinen Ausdruck findet das Feuer in der Zunge.

Der Sitz des Feuers ist das Herz, das Zentrum des Bewusstseins, des Geistes, des Denkens und der Genialität. Auch Yuan Shen genannt, die wahren Natur, eines Menschen. Die im Laufe des Lebens erworbenen Erfahrungen, gelernte Glaubenssätze und Verhaltensmuster mit denen wir unser Leben gestalten, planen und analysieren gehören zum Shi Shen. Yuan Shen und Shi Shen müssen im Gleichgewicht sein, damit der Mensch seine wahre Natur bewahren und sich mit seinen tiefen Erfahrungen auf eine höhere Ebene entwickeln kann.

Tagsüber ist Shen wach, aktiv und rege. Das Element Feuer bestimmt unser Auftreten in der Welt, unsere Artikulation und Kommunikation sowie die Gestaltung unserer Lebensumstände. In der Nacht zieht sich die mentale Kraft ins Herz zurück und steuert unsere Traumwelt.

In der Feuerphase des Lebens gewinnt der Mensch Erkenntnisse und entwickelt die Fähigkeit, das Leben von einem höheren Standpunkt aus zu sehen. Im besten Fall, ist er jetzt in der Lage, sein Herz für sich selbst und andere zu öffnen und sich und anderen zu verzeihen. Die Emotionen der Feuerphase ist die Freude, die geistige Klarheit, der Enthusiasmus die Begierde und die Liebe. In der Begierdelosigkeit findet das Herz seine Bestimmung.

Die Bewegungsrichtung ist daher nach aussen und nach oben. Yuan Shen strebt nach oben zum Kosmos, Shi Shen strebt nach aussen in die Welt zum Dialog. Der Geschmack ist bitter und scharf, die Farben orange bis tief rot.

Das bislang Beschriebene kann der Wandlungsphase Feuer nicht gerecht werden, doch ich denke später werden wir sicher noch darauf zurückkommen.